Zauber eines Sommertages
Es war dieser magische Moment unten am Fluss, der mich innehalten ließ. Es war ein Sommertag, der perfekter nicht sein könnte.
Ein
lauer Wind wehte sachte über das Land, über die tiefgrünen Bäume, über
mich, die für einen kleinen Augenblick ein Teil dieser Magie sein
durfte.
Das emsig heraneilende Wasser des Flusses, das wie
geschliffenes Silber in der Sonne funkelte, ergoss sich
verschwenderisch über die blank geschliffenen Steine des Flussbetts,
verwandelte diese ins seltenes, edles Gestein.
Zahlloses
kleine Fische tummelten sich munter im glasklaren Wasser, schwammen
unermüdlich in wohl geordneten Schwärmen hin und her.
Eine
kleine Amsel hoch oben im Gezweig flötete ein süß-melancholisches
Liedchen. Vielleicht war sie verliebt und warb um die Gunst ihres
Liebsten.
Mit geschlossenen Augen stand ich ganz still und
lauschte andächtig: dem Plätschern des Flusses, dem Liebeslied der
Amsel, dem leisen Rauschen des Sommerwindes; im Zusammenspiel
erschufen sie eine Sinfonie, wie sie schöner nicht sein konnte,
eine Sinfonie des Sommers.
Was ich hier in diesem
Moment erlebe, dachte ich, war einmalig, nur ein flüchtiger
Augenblick in meinem Leben, kostbar, unwiederholbar, herzergreifend.
Alle belastenden Gedanken fielen von mir ab, flogen einfach davon mit dem Sommerwind, machten meinen Kopf leicht und frei.
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Es war, als hätt der Himmel
Gedicht von Joseph von Eichendorff
Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis' die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Idar-Oberstein, 20.Juli 2018
Copyright© Gisela Bradshaw
"These are the days" - von Van Morisson