Unten am Fluss
Die
glitzernden Wasser des kleinen Flusses schlängeln sich gemächlich unter
den gewaltigen Felsmassiven entlang, die sich heute morgen in der
heißen Sonne baden. Wie immer bin ich überwältigt von der Schönheit
dieser stillen Flusslandschaft. Es ist schön hier unten an der
Nahe, die wir heute morgen alleine für uns haben.
Ich habe Toto, den Hund, von seiner Leine befreit, und so läuft er frei und unbeschwert vor mir her.
Vor
uns im warmen Licht der Sonne liegt eine große mit
gelb-leuchtendem Sumpfdotter geschmückte Wiese. Weit und breit
ist kein Mensch zu sehen.
„Frieden!“ denke ich, „dieser wunderschöne Platz hier ist ein Symbol des Friedens und der Ruhe.
An vielen Orten auf unserem Planeten passieren in diesen Tagen schreckliche Dinge:
Das
friedliche Barcelona wurde Ziel eines terroristischen Anschlags, bei
dem Menschen sterben mussten oder schwer verwundet wurden.
In
Afrika werden Berghänge werden durch anhaltende Regenfälle in
Schlammlawinen verwandelt, die alles unter sich begraben und die
Häuser und Hütten Tausender von Menschen unter sich begraben.
In
Syrien tobt noch immer der Krieg gegen die Terrororganisation IS und
das eigene Volk. Tausende von Menschen aus Kriegs- und Hungergebieten
sind auf der Flucht. Alle wollen ihrem Elend entfliehen und träumen von
einem besseren Leben in einem friedlichen Land. Träume, die für manch
einen nicht in Erfüllung gehen und für immer eine Illusion bleiben
werden.
In den USA spielt ein Präsident mit dem Feuer,
und die ganze Welt hält den Atem an aus Angst vor leichtfertig herbei
geführte kriegerischen Auseinandersetzungen mit gefährlichen Gegnern.
Doch
hier in der Natur, in der Stille fühle ich mich frei, getröstet und
ohne Angst. Ich atme die frische Luft, spüre wie eine Liebkosung den
leichten Sommerwind auf meiner Haut.
Wenn ich hier bin, habe ich
das Gefühl, nichts Anderes mehr zu brauchen. Der schöne Hund
läuft an meiner Seite, gibt mir das Gefühl, nicht alleine zu sein,
einen treuen Kameraden zu haben, der mich bedingungslos liebt, genauso
wie ich ihn liebe und schätze.
«Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort.
Und die Welt fängt an zu singen,
triffst Du nur das Zauberwort.«
Gedicht von Joseph von Eichendorff (1788-1857)
These are the days Wunderschöner Song von Van Morrison, der zu meinem meditativen Spaziergang passt.
Idar, im August 2017
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