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uf dem Weg zum Etosha National Park


Im Toyota Landcruiser


In schwüler Hitze jagen wir
über holprige Schotterpisten
durchs weite, staubige Land.
Durchgeschüttelt,
hoch- und nieder geschleudert
werden wir auf unserem harten Sitz,
fühlen uns wie Cowboys
beim wilden Rodeo.
Das Hemd klebt uns am Leib,
so heiß ist es.
Ab und zu ein Schluck Wasser
und weiter geht unsere schnelle Fahrt
durch dieses weite, ungebändigte Land.
Zebras, Giraffen,
Gnus, Spring- und Steinböcke
schauen uns nach,
neugierig wohl,
welch seltsames Tier
so einfach ihre Stille stört.


Unterwegs

Weites, leeres Land
Unter sengender Sonne,
Buschsavannen in staubiger Endlosigkeit
Gleiten vorbei auf unsanfter Fahrt.
Ab und zu Zeichen von Leben
In dieser Trostlosigkeit:
Elende Blechhütten auf verdorrtem Grund,
Springböcke, Wüstenelefanten,
Strauße, Herden von Zebras,
Gnus, Kudus
Tauchen auf und
verschwinden wieder
am weiten Horizont.
Wasser ist kostbar hier,
Lebenselixier,
Herrscher über Leben und Tod.
Nicht nur die Menschen,
auch die Tiere wissen dies,
handeln entsprechend,
trinken gemächlich
mit Genuss,
machen das Trinken
zur Zeremonie am Wasserloch.
Wir schauen zu,
schweigend,
ergriffen
von solcher Würde.


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Zwei Elefanten

Plötzlich aus der Dunkelheit
tauchen sie auf,
zwei junge Elefanten,
traben schnellen Schrittes
dem Wasserloch entgegen.
Dort verharren sie
Sich gegenüberstehend,
tauchen,
einer nach dem anderen,
den Rüssel tief hinein
 ins labende Nass.
Unendlich langsam
ist ihre Bewegung,
Zeitlupen gleich.
immer wieder
schöpfen sie Wasser,
legen sich  abwechselnd
zärtlich einander liebkosend
den Rüssel auf die Schulter des anderen.
Sie trinken und trinken
immer im gleichen Rhythmus,
wie eine heilige Handlung,
als wüssten sie
wie wertvoll Wasser
für  alles Leben ist.



Brandberg White Lady Lodge  
„Home of the desert elephants”

Bergketten baden im Licht
der untergehenden Sonne,
rot leuchtende Pracht
in unendlicher Weite.
Wie hingeklotzt scheinen sie,
diese riesigen Blöcke,
schweren Legosteinen gleich
in endloser Dichte
Kordilleren bildend.
Es scheint, als genüge
ein kleiner Erdstoß nur,
alles wie ein Kartenhaus
zusammenstürzen zu lassen.
Vor Urzeiten floss hier Wasser,
ein Ozean, der alles formte,
Täler und Berge schuf,
durch die wir heute fahren.    

Anmerkung:

Diese Texte stammen aus der  Beschreibung meiner Reise nach Namibia Ende 2012,
die auch in dieser  homepage
unter der Rubrik "Unterwegs" zu finden ist.


CopyrightGisela Bradshaw
Namibia, im Dezember 2012