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Wunderschöner Turmalin
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Edelsteine in der Geschichte

"Dieser Turmalin aus Nigeria hat durch den Einbau unterschiedlicher chemischer Elemente während seines Wachstums die Farbe gewechselt.

Der oben  gezeigte  Turmalin hat dreieckige "Jahresringe". Sein Name stammt von dem singhalesischen Wort "turmali", was  "verschiedenartiger Stein" bedeutet. Der Farbenreichtum der Turmaline hängt mit der besonderen dreigliedrigen Kristallstruktur zusammen. Diese ist einerseits so stabil, dass sie für eine grosse Festigkeit des Steines (Härte 7,5)
 sorgt, andererseits ermöglicht sie aber auch den Einbau vieler verschiedener Elemente, die einzeln oder in Kombination die Farben verursachen. Auf diese Struktur ist eine weitere Besonderheit des Steins zurückzuführen: Sein farblicher Zonarbau: schneidet man einen Turmalin auf, so zeigt sich im Querschnitt häufig ein völlig gleichmäßiges Muster von gleichseitigen Dreiecken, die ähnlich wie Jahresringe aufgebaut sind. Turmaline werden vorwiegend in Brasilien, Nigeria, Madagaskar, Namibia und Sambia gefördert.

Weitere Informationen zu diesem schönen, sehr begehrten Stein folgen. Jetzt nur noch eine Anmerkung: Turmaline werden inzwischen teurer als Diamanten gehandelt." 

Zitierter Artikel aus der Nahe-Zeitung, Datum nicht mehr verfügbar.
 
"Den Wunsch nach Schmuck und schönen Gegenständen teilen wir mit unseren frühesten Vorfahren. Unsere Ringe, Glücksbringer und Kronjuwelen belegen Traditionen des "Sich-Schmückens", von  Magie und Brauchtum, die sich viele Jahrtausende zurückverfolgen lassen.
Zum ältesten Schmuck aus etwa 20 000 Jahre alten Gräbern zählen Muschel-, Knochen- und elfenbeinerne Halsketten. Die Bedeutung dieser Gegenstände für den Besitzer ist uns nicht bekannt. In jüngerer Zeit wurden Edelsteine als Symbole geistiger und weltlicher Macht verwendet, um Wohlstand und Status zur Schau zu stellen, und um den Träger vor zahlreichen Unglücken, die ihm in der unsicheren Welt begegnen können, zu bewahren.
Schönheit und Attraktivität von Gold und kostbaren Steinen bewirken eine frühzeitige Blüte des Schmuckhandwerks. So war in China eine Bearbeitung von Jade bereits vor 4 500 Jahren bekannt, und zur gleichen Zeit gestalteten sumerische und ägyptische Künstler feingliedrige, mit Lapislazuli, Karneol, Türkis, Amethyst und Granat besetzte Schmuckstücke.

Achate waren für die Römer von besonderem Reiz. Römische Graveure verstanden es, die verschiedenfarbigen Schichten auszunutzen und fertigten daraus Kameen von unübertroffener Schönheit.
Diese Kameen wurden äußerst hoch geschätzt und einige noch lange nach Untergang des Römischen Reiches als Schmuck genutzt, teilweise sogar ergänzt. Das Diadem der Augustuskamee wurde z.B. im Mittelalter verändert.

Was ist der Ursprung der Schmucksteine? Die ersten waren wahrscheinlich auffällig  gefärbte Kiesel aus den Flußbetten und von Stränden, die Auge und Phantasie der Menschen reizten. Mit fortschreitender Entwicklung der Zivilisationen entstanden aufgrund organisierten Bergbaus und Handels zuverlässigere Versorgungsquellen, wodurch eine größere Auswahl edler Steine erhältlich waren. Die Ägypter gruben nach Türkis auf der Halbinsel Sinai und nach Amethyst bei Assuan. Lapislazuli hingegen wurde aus Badakhshan in Afghanistan importiert, dem einzigen Vorkommen in alter Zeit.
 
Die Römer förderten in Deutschland nahe Idar-Oberstein beachtliche Mengen an Achat. Diese Vorkommen bildeten, nach jahrhundertelanger Vernachlässigung, im Mittelalter die Grundlage einer blühenden, bis heute fortbestehenden ortsansässigen Industrie.
Die für ihren großen Artenreichtum bekannten Edelsteinseifen von Indien, Sri Lanka und Burma liefern seit vielen Jahrhunderten die die prächtigsten Diamanten, Saphire, Rubine und Spinelle. Handschriftliche Aufzeichnungen des Sanskrit belegen, daß indische Diamanten vor über 2000 Jahren eine wichtige Quelle staatlicher Steuereinnahmen darstellten.


Die großen Edelsteine dieser Vorkommen haben schon immer eine starke Faszination ausgeübt. Einige haben, vom kommerziellen Wert abgesehen, eine durch zahlreiche ungewöhnliche Abenteuer geprägte einzigartige Identität. Als im Jahre 1526 der Kohinoor-Diamant dem Mogul Kaiser Babur überreicht wurde, legte man den Wert des Steins mit "den Geldausgaben eines Tages der gesamten Welt" fest. Einige dieser Edelsteine tragen sogar schriftliche Beweise einer berühmten Vergangenheit, wie der Schah-Diamant, der mit den Namenszügen dreier königlicher Besitzer, einschließlich des Schahs Jahan, versehen ist.

Vorzügliche Edelsteine stammen aus Vorkommen von Amerika, Afrika, Australien und Sibirien, die erst vor relativ kurzer Zeit entdeckt wurden. Stattliche kolumbianische Smaragde erreichten erstmalig Europa im 16. Jahrhundert aus den Plünderungen der Konquistadoren. Sie übertrafen diejenigen, die zuvor im Habachtal (Österreich) und in Ägypten geschürft wurden, sowohl in Farbe als auch in Größe. Besonders reiche Edelsteinlagerstätten von Topas, Turmalin, Chrysoberyll und Achat wurden bei der Erforschung Brasiliens bekannt. Als zwei wichtige Entdeckungen des 19. Jahrhunderts gelten die südafrikanischen Diamanten und die australischen Opale.

Unser Jahrhundert führte zur Ausbreitung der Diamantenindustrie bis nach Sibirien, Australien und in zahlreiche afrikanische Länder. Erst kürzlich entdeckte Minerale bzw. Mineralvarietäten, wie zum Beispiel Charoit und Tansanit, haben das Angebot der Juweliere bereichert. Die Funktion des Schmucks bleibt dennoch für die Menschen heute von gleicher Bedeutung wie für unsere Vorfahren - zu verschönern und zu beeindrucken."

Dies war ein Auszug aus dem Buch "Edelsteine" von Christine Woodward und Roger Harding.

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Es folgt ein Auszug aus meinem noch nicht veröffentlichten Essay

»Edelsteine aus dem Hunsrück oder eine Spurensuche»
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»Das Leben mit den Edelsteinen und den wunderbaren Dingen, die daraus gemacht werden, hat nicht nur unsere Familie und die vielen Familien des vorliegenden Stammbaums, sondern unzählige Völker unserer Erde nachhaltig geprägt. Viele Museen und die Geschichte können dies belegen.

Die Schönheit von Edelsteinen offenbart eine nahezu unbegrenzte Vielfalt. Verantwortlich dafür ist vor allem das Licht. Die Wechselwirkungen zwischen Mineral und Licht verursachen die ausgeprägten Farben von Rubin und Lapislazuli, das blitzende Feuer des Diamanten (von „adamas“ = griechisch= der Unbesiegbare)  und das Spiel der Regenbogenfarben im Opal.

Das an der Oberfläche reflektierte Licht gibt jedem Edelstein seinen charakteristischen Glanz, wie zum Beispiel das zarte Leuchten von Jade oder das sanfte Glühen des Mondsteins, bei dem das Licht im Innern des Steins gestreut und reflektiert wird. Die vollendete Schönheit vieler Edelsteine beruht auf der Kombination schöner Farben mit makelloser Transparenz. In vielen anderen Edelsteinen sind es dagegen chemische Beimischungen, die atemberaubende Effekte erzielen.


Die Erforschung unserer Erde  hat zur Entdeckung von Edelsteinlagerstätten in fast allen Ländern geführt. Aber nur in wenigen Gebieten werden Edelsteine in großer Vielfalt und Menge gewonnen, wie beispielsweise in Minas Gerais, Brasilien und in Mogok, Burma. Andere Gebiete liefern manchmal eine einzige Edelsteinsorte in bester Qualität, wie zum Beispiel die kolumbianischen Smaragde. Viele der Vorkommen sind kleinräumig und schnell erschöpft, einige wenige jedoch, wie in Burma, Sri Lanka und Afghanistan, werden seit Jahrhunderten ausgebeutet.

Besonders aufregend ist der Gedanke, dass jeder Edelstein neben seiner einmaligen Schönheit ein authentisches Stück Erdgeschichte darstellt, weil er bei den gewaltigen Entstehungsprozessen unseres Planeten innerhalb seines Sonnensystems  entstanden ist.


Meine kleine Zeitreise war aufregend und schön, weil ich in meiner Phantasie die alten Zeiten vorbeiziehen lassen konnte. Wie kleine Barken auf einem gemächlich dahinfließenden Fluß sah ich die Menschen, von denen meine Familie  abstammt, vorbeisegeln, gemächlich am fernen Horizont auftauchend, größer und klarer werdend, um immer  kleiner zu werden und letztendlich in weiter  Ferne meinem Blick zu entschwinden.

Die wunderschönen, schimmernden Kiesel aus den Tiefen der Erde und die Liebe zu ihnen waren seit jeher das Schicksal meiner Vorfahren und werden es vielleicht auch für viele weitere Generationen sein.»


Es folgt ein Epilog
 »Schmuck heute»


Schmuck ist aus dem Stoff einer Welt, die Träume spinnt, Glück erfindet, Liebe baut. Seine Gegenwart
 vermittelt uns ein Märchenreich, in dem der ganze Weltenraum,
die Sonne, der Mond, die Sterne, Licht und Dunkelheit verborgen sind. Wundersame Wesen verwandeln sich in Edelsteine, Gold, Silber, Platin, um sich auf
ihre individuelle Weise dem Menschen zu vermählen. Hierbei haben flotte Werbesprüche ebensowenig Geltung wie schnell-lebige Modemärkte. Schmuck gehört zu einer Welt, in der sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem Akkord zusammenfinden, der wie Duft, Klang und  Farbe die Sinnlichkeit berührt.»
 
Dieser schöne Text stammt aus einer Schmuckbrochüre des Idarer Goldschmieds
Horst Allekotte, mit dem unser Vater, selbst Edelsteinhändler, freundschaftlich und auch ge-
schäftlich eng verbunden war, genau wie die Frauen in unserer Familie, deren Schmuck zum
größten Teil in der Werkstatt von Horst Allekotte kreiert wurde. Horst Allekotte ist leider vor
einiger Zeit verstorben.


Berlin/Idar, Jan, 2001 – April 2022update
Bei dieser Seite handelt es sich teilweise um fremde zitierte Texte sowie einem Auszug aus
meinem Essay "Eine Spurensuche", das noch nicht veröffentlicht ist und
 das ich momentan noch überarbeite