An der Quelle der Nahe
Endlich hab ich sie gefunden,
deine Quelle,
eingebettet im lichten Grün
von hohen Buchen,
den Ursprung deines Seins.
Kristallklares Wasser
sprudelt leise
murmelnd
aus der Erde Schoß
rinnt mit kleinem hellem Strahl
über bemoosten Stein
hinein in dein selbst geschaffenes Bett.
Kleine Seitenbäche
plätschern emsig talabwärts,
vereinigen sich mit dir,
stärken dich,
machen dich auf wundersame Weise
zum Fluss.
Wie lange schon
quillt dein Wasser aus der Erde?
Wo kommst du her?
Was gibt dir die Kraft,
zu schaffen ein Land,
dessen Schönheit mein Herz betört?
Nur du allein weißt die Antwort,
und der, der alles geschaffen hat.
»
...und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das
Zauberwort...»
Joseph von Eichendorff
Sellbach, 19.4.2007
Copyright Gisela Bradshaw